01.03.2025

Lipödem Kolumne – Teil 11

Niemand hat das Recht, deinen Körper zu bewerten - Body Shaming bei Lipödem

Ihr Lieben, dies wird mein letzter Beitrag für diese Kolumne sein. In den letzten Monaten habe ich viel über das Thema Lipödem geschrieben. Zum Abschluss möchte ich über ein Thema sprechen, das mich in letzter Zeit besonders beschäftigt hat: Body Shaming bei Lipödem.

Frauen und auch Betroffene mit Lipödem kennen es nur zu gut: ungebetene Kommentare über ihren Körper, ungefragte Ratschläge und bei Lipödem verletzende Sprüche wie „Vielleicht solltest du einfach mehr Sport machen?“, „Mach doch mal eine Diät?“ oder „Ach, jetzt bilde dir doch nichts ein, so schlimm können die Schmerzen doch gar nicht sein“... und viele weitere.

Diese Sätze verletzen uns. Sie lassen uns an uns zweifeln, obwohl wir wissen, dass Lipödem keine Frage von Faulheit oder Sport ist.

Wichtig: Niemand hat das Recht, deinen Körper, deine Situation oder Schmerzen zu bewerten!

Aber was tun bei blöden Sprüchen?

 

einfach umsetzbar

Hier sind drei Tipps, um dich gegen Body Shaming zu wappnen:

Setze Grenzen
Du bist niemandem eine Erklärung schuldig! Falls jemand ungefragt deinen Körper oder deinen Schmerzen kommentiert, kannst du höflich, aber bestimmt antworten: „Danke für deine Meinung, aber mein Körper geht dich nichts an.“ Oft reicht das schon aus, um das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken. Dein Gegenüber wird daraufhin nicht mehr viel sagen.

Schlagfertig sein
Wenn du die Situation zum Beispiel mit Humor entschärfen möchtest, kannst du einen lockeren Spruch erwidern. Auf ein „Vielleicht solltest du mal mehr Sport machen?“ kannst du zum Beispiel schmunzelnd entgegnen: „Ach, du bist plötzlich Lipödem Experte geworden? "Dann kläre mich doch mal auf.“ So führst du das Gespräch und bringst den Fokus zurück zu der Person, die gerade einen unangebrachten Spruch gebracht hat.

Über Lipödem aufklären
Ja, es ist anstrengend, und ja, man wiederholt sich ständig – aber manchmal braucht es das hundertste Mal, bis Angehörige oder Freunde es wirklich verstehen. Sprich (aber nur wenn du bereit dazu bist) offen über deine Lipödem-Erkrankung, erkläre die Symptome und mache deutlich, dass Lipödem nichts mit Faulheit oder wenig Sport zu tun hat. Je mehr du über Lipödem aufklärst und je mehr Bescheid wissen, desto weniger verletzende Worte wird es geben.

Nicht alles an dich heranlassen
Viele Menschen äußern sich aus Unwissenheit oder Unsicherheit. Das bedeutet nicht, dass ihre Worte wahr oder richtig sind und was mit dir zu tun haben müssen.

Was kannst du noch tun?

Erinnere dich an deine Stärken

Dein Körper ist viel mehr als ein äußeres Erscheinungsbild. Er trägt dich durchs Leben, ermöglicht dir schöne Erlebnisse und verdient deine Wertschätzung. Sei stolz auf dich, was du kannst und wer du bist!

Jeder Mensch hat das Recht, sich in seinem Körper wohlzufühlen, so wie er ist – auch du!

Und nun möchte ich mich bei dir bedanken. Danke für deine Zeit!

Diese Kolumne war für mich eine Herzensangelegenheit. Ich hoffe, sie konnte dir Mut, Inspiration und neue Perspektiven geben. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg!
 

Falls du Fragen hast oder weiteren Input brauchst, findest du mich auf Instagram: @taliamenzel.
 

Alles Liebe für dich,
Deine Talia