Yoga unterstützt dich nicht nur dabei, deine Muskulatur zu stärken und deine Flexibilität zu erhöhen. Wenn du von Lipödem oder Lymphödem betroffen bist, kann Yoga eine wunderbare Ergänzung zur täglichen Selbstpflege-Routine sein. Die sanfte Praxis fördert den Lymphfluss, verbessert das allgemeine Wohlbefinden – sowohl körperlich als auch mental – und hilft, Schwellungen zu reduzieren. Durch bewusste Bewegungen und Atemtechniken wird die venöse und lymphatische Zirkulation angeregt und der Körper sanft entgiftet. In diesem Artikel sehen wir uns genauer an, wie Yoga-Übungen bei Lymphödem Beschwerden Entlastung in deinen Alltag bringen können.
Good to know
Die Wirkung von Yoga auf dein Lymphsystem
Yoga vereint Bewegung und bewusste Atmung in harmonischen Abfolgen von Asanas, die je nach Stil dynamisch oder statisch ausgeführt werden. Diese Praxis wirkt nicht nur auf die Muskeln, sondern auch auf das Lymphsystem – einen essentiellen Teil deines Immunsystems. Das Lymphsystem transportiert Lymphflüssigkeit durch den Körper und sorgt dafür, dass Abfallstoffe abtransportiert werden. Da es im Gegensatz zum Blutkreislaufsystem keine eigene Pumpe besitzt, ist es auf Muskelbewegungen und Schwerkraft angewiesen, um die Lymphzirkulation zu fördern und aufrechtzuerhalten. Durch Yoga wird dieser Prozess auf natürliche Weise unterstützt. Indem du deinen Körper durch sanfte Dehnungen und Kompression bewegst, werden verschiedene Körperbereiche wie bei einem Schwamm sanft „ausgewrungen“ und mit frischer Flüssigkeit durchspült. Die Verbindung aus bewusster Atmung und gezielten Bewegungen fördert nicht nur den venösen und lymphatischen Rückfluss, sondern stärkt gleichzeitig auch dein Immunsystem auf wirkungsvolle Weise.
Warum das Lymphsystem entscheidend für dein Wohlbefinden ist Das Lymphsystem ist ein oft unterschätzter Bestandteil unseres Körpers. Es besteht aus einem Netzwerk von Lymphgefäßen, Knoten und Organen, die zusammenarbeiten, um Flüssigkeit im Gewebe zu regulieren, Toxine zu entfernen und das Immunsystem zu unterstützen. Wenn dieses System überlastet ist, wie es häufig bei Lipödem oder Lymphödem der Fall ist, kommt es zu Stauungen, die zu Schwellungen und Schmerzen führen können. Besonders problematisch ist, dass die Lymphzirkulation von der Bewegung abhängt – und genau hier kann Yoga entscheidend helfen.
Wie Yoga den Lymphfluss aktiviert Yoga bietet eine Vielzahl von Mechanismen, um die Lymphzirkulation zu unterstützen. Durch gezielte Dehnungen und Bewegungen, die Kompression und Entspannung erzeugen, wird der Lymphfluss angeregt, ähnlich wie bei einer sanften Massage. Dabei helfen vor allem die Atemtechniken, die oft ein zentraler Bestandteil des Yoga sind, den Flüssigkeitstransport in Bauch und Brust zu fördern. Diese Verbindung aus Bewegung und Atemtechnik macht Yoga zu einem ganzheitlichen Ansatz zur Förderung des Lymphsystems.
die besten übungen
Yoga-Übungen zur Unterstützung des Lymphsystems
Ardha Matsyendrasana
Drehhaltungen wie der Drehsitz
Beispiele für sitzende Drehhaltungen sind der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) und die einfachen Seitendrehungen im Sitzen, die du individuell an deine Flexibilität anpassen kannst. Diese Positionen entlasten den unteren Rücken und fördern die Durchblutung der Bauchorgane, was besonders beim Abtransport von Stoffwechselendprodukten im Bauchraum hilfreich ist.
Paschimottanasana
Vorwärtsbeugen
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Stehende Haltungen
Aktivierung durch Bewegung
Ebenso spielen stehende Yoga-Haltungen eine zentrale Rolle für den Lymphfluss, da sie das gesamte lymphatische System fördern. Asanas wie der hohe Ausfallschritt (Alanasana) , die Baumhaltung (Vrksasana) oder die Krieger-Posen (Virabhadrasana I, II und III) unterstützen durch gezielte Muskelarbeit den natürlichen Rückfluss der Lymphe von den Extremitäten zu den zentralen Lymphknoten und schließlich zurück in den Blutkreislauf. Die Aktivierung der Muskulatur in Rumpf, Beinen und Armen stärkt dabei nicht nur die lymphatische Zirkulation, wodurch überschüssige Flüssigkeit effizienter aus dem Gewebe abgeleitet wird, sondern verbessert auch den venösen Rückfluss.
Virabhadrasana II
Krieger II
Stelle dich in eine weite Schrittstellung und beuge das vordere Knie, während das hintere Bein gestreckt bleibt. Diese Haltung aktiviert die Muskulatur in den Beinen, was wiederum den Lymphfluss in den unteren Extremitäten fördert.
Trikonasana
Dreieckshaltung
Von der Krieger-II-Haltung ausgehend, streckst du den vorderen Arm zum Boden und den anderen Arm zur Decke. Diese Haltung öffnet die Flanken und stimuliert die Lymphbahnen im Brust- und Achselbereich.
Darüber hinaus tragen stehende Positionen wesentlich zur Förderung einer gesunden Körperhaltung bei, indem sie die Wirbelsäule aufrichten und den Brustkorb öffnen – ein wichtiger Aspekt für den freien Lymphfluss, besonders in den Bereichen der Leisten und Achseln, wo sich viele zentrale Lymphknoten befinden. Die bewusste Öffnung dieser Regionen stimuliert die Lymphknoten, unterstützt den Flüssigkeitsabtransport und stärkt die natürliche Entgiftung des Körpers. Gleichzeitig hilft eine aufgerichtete Haltung, den Lymphfluss zu harmonisieren und Schwellungen in Beinen und Füßen entgegenzuwirken.
Rückbeugen – Öffnung und Sauerstoffversorgung.
Rückbeugen sind besonders effektiv, um den Brustkorb zu öffnen und die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Rückbeugen verbessern die Durchblutung im gesamten Körper und fördern so den Abtransport der Lymphflüssigkeit, wodurch Stauungen verhindert werden. Durch die aktive Kräftigung der Rücken-, Gesäß- und Bauchmuskulatur bleibt die Lymphe in Bewegung. Die Dehnung der Brustmuskulatur öffnet den Brustkorb, erleichtert tiefere Atemzüge und regt dadurch den Lymphfluss zusätzlich an.
Typische Rückbeugen wie die Kobra (Bhujangasana) oder die Schulterbrücke (Setu Bandhasana) stärken den oberen Rücken und entlasten die Wirbelsäule. Sie fördern die Sauerstoffzufuhr und erfrischen das gesamte Körpersystem, was für die Vitalität und für die Förderung eines ausgewogenen Lymphflusses unerlässlich ist.
Bhujangasana
Kobra
Lege dich auf den Bauch und drücke den Oberkörper sanft nach oben. Diese Haltung öffnet den Brustkorb und regt die Lymphknoten in den Achseln an. Gleichzeitig fördert sie eine tiefe Atmung.
Setu Bandhasana
Schulterbrücke
Lege dich auf den Rücken, stelle die Füße nahe an das Gesäß und hebe die Hüften an. Diese Haltung entlastet den unteren Rücken und fördert die Zirkulation in Bauch und Brust.
Umkehrhaltungen
Die Schwerkraft für dich nutzen
Umkehrhaltungen sind ideal, um die Flüssigkeit aus den Beinen zurück in den Oberkörper zu leiten.
Viparita Karani
Wasserfall
Lege dich auf den Rücken und strecke die Beine an der Wand nach oben. Diese Haltung ist besonders hilfreich, um Schwellungen in den Beinen zu red
Adho Mukha Svanasana
Hund mit Kopf nach unten
Diese Haltung aktiviert den gesamten Körper und fördert die Zirkulation. Stelle sicher, dass du die Position nicht überstrapazierst, besonders wenn du Anfänger bist.
Pranayama
Atemübungen zur Unterstützung des Lymphsystems
Neben den Asanas spielt die tiefe, bewusste Atmung eine wichtige Rolle, um den Lymphfluss zu unterstützen und Stauungen zu lösen. Bei der Einatmung hebt sich das Zwerchfell und übt Druck auf die inneren Organe aus, was die Bewegung der Lymphflüssigkeit im Bauchraum fördert. Beim Ausatmen senkt sich das Zwerchfell, und die Organe kehren in ihre Ausgangsposition zurück, wodurch der Lymphfluss angeregt wird. Atemübungen wie tiefe Bauchatmung sind kraftvolle Werkzeuge, um den Lymphfluss zu fördern, Stress abzubauen und dein Nervensystem zu regulieren. Durch bewusste Atemtechniken unterstützt du sowohl die Entgiftung deines Körpers, als auch dein allgemeines Wohlbefinden.
Tiefe Bauchatmung: Diese einfache Technik kannst du überall anwenden. Setze dich bequem hin, lege eine Hand auf den Bauch und spüre, wie sich dieser bei jedem Atemzug hebt und senkt. Durch diese Bewegung wird der Lymphfluss im Bauchraum aktiviert.
Wechselatmung (Nadi Shodhana): Diese Technik beruhigt nicht nur den Geist, sondern fördert auch den Energiefluss im Körper. Sie ist besonders effektiv, um den Tag mit Ruhe zu beginnen oder abzuschließen.
Your new lifestyle
Yoga als Teil eines ganzheitlichen Lebensstils
Neben der Yoga-Praxis spielen auch andere Faktoren eine Rolle, um das Lymphsystem zu unterstützen. Eine bewusste Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung können die positiven Effekte von Yoga verstärken.
Ernährung und Yoga – Eine perfekte Kombination Eine antientzündliche Ernährung kann dazu beitragen, Wassereinlagerungen zu reduzieren. Lebensmittel wie Ingwer, Kurkuma, Zitrusfrüchte und grünes Blattgemüse fördern die Durchblutung und helfen dem Körper, Toxine abzubauen.
Praktische Tipps zur Integration von Yoga in den Alltag: Es muss nicht immer eine lange Yoga-Sitzung sein. Schon fünf Minuten tiefe Bauchatmung oder eine kurze Umkehrhaltung wie der Wasserfall können helfen, Schwellungen zu reduzieren und den Körper zu entspannen.
Meditation und Achtsamkeit: Auch Meditation und Achtsamkeitsübungen sind wertvolle Ergänzungen zur Yogapraxis. Stress und innere Anspannung können Wassereinlagerungen und Lymphstauungen verschlimmern, daher hilft die regelmäßige Praxis von Achtsamkeit dabei, geistige Ruhe und Gelassenheit zu fördern. Eine beruhigende Meditation kann das Nervensystem entspannen und indirekt zur Verbesserung des Lymphflusses beitragen. Tipps zur Praxis: Fließender Atem: Achte während der Übungen auf eine tiefe und gleichmäßige Atmung. Achtsamkeit: Um den Lymphfluss in deinen Yoga-Haltungen gezielt zu aktivieren, ist es wichtig, die Bewegungen langsam und bewusst auszuführen. Sei während der Übungen achtsam und höre auf deinen Körper. Wenn du Schmerzen verspürst, passe die Haltung an oder wechsle zu einer anderen. Regelmäßigkeit: Führe diese Übungen regelmäßig durch, um die besten Ergebnisse für den Lymphfluss zu erzielen.
Fazit
Warum ist Yoga bei Wassereinlagerungen sinnvoll?
Yoga ist eine sanfte und zugleich wirkungsvolle Unterstützung für Körper und Geist, um den Lymphfluss zu stimulieren und den Körper zu entlasten. Durch regelmäßige Yoga-Praxis kannst du nicht nur körperliche Beschwerden wie Schwellungen und Lymphstauungen lindern, sondern auch dein Körperbewusstsein stärken und geistige Entspannung finden. Dabei ist es wichtig, achtsam zu üben und die eigenen Grenzen zu respektieren. Jeder Körper ist anders, und es erfordert Geduld und Fürsorge, dein Wohlbefinden langfristig zu steigern.
Yoga hilft bei Wassereinlagerungen, indem es:
- Die Lymphzirkulation verbessert: Gezielte Übungen fördern den Abtransport von überschüssiger Flüssigkeit aus dem Gewebe.
- Die Blutzirkulation anregt: Sanfte Bewegungen unterstützen den Blutfluss und tragen so zur Reduktion von Schwellungen bei.
- Flexibilität und Kraft steigert: Yoga kräftigt die Muskulatur und verbessert die Beweglichkeit, was Beschwerden bei Wassereinlagerungen reduzieren kann.
- Stress abbaut: Die beruhigende Wirkung von Yoga senkt Stress, der Wassereinlagerungen verschlimmern kann.
Finde den Yogastil, der am besten zu dir passt:
Bestimmte Yogastile eignen sich besonders, um deine Lymphzirkulation auf schonende Weise anzuregen, Schwellungen zu lindern und mit deinem Körper in Verbindung zu treten.
Yin Yoga: Yin Yoga ist ein ruhiger und meditativer Yogastil, bei dem die Asanas über einen längeren Zeitraum (etwa 2 und 5 Minuten) passiv gehalten werden. Dabei wird der sanfte Druck des eigenen Körpergewichts gezielt genutzt, um das tieferliegende Bindegewebe, die Faszien und Gelenke anzusprechen. Durch das statische Verweilen in den Positionen wird die Elastizität des Gewebes verbessert, Verklebungen gelöst und der Flüssigkeitsstrom in den Lymphgefäßen angeregt. Dies kann besonders wohltuend bei Lymphödemen sein, da es Spannungen im Gewebe reduziert und die Durchblutung sanft unterstützt.
Yin Yoga bietet dir zudem einen Raum für Entspannung und Achtsamkeit, wodurch nicht nur der Körper, sondern auch der Geist regenerieren kann – ein ganzheitlicher Ansatz, der die Selbstfürsorge stärkt und das Wohlbefinden fördert.
Hatha Yoga: Hatha Yoga ist eine ruhige, aber dennoch kräftigende Praxis, die durch sanfte, achtsame Bewegungen und Atemtechniken das Lymphsystem unterstützt. Durch langsame, kontrollierte Bewegungen und die Konzentration auf Atem und Körperwahrnehmung, unterstützt Hatha Yoga sanft die Durchblutung und kann so Stauungen reduzieren, die bei Wasseransammlungen im Körper häufig auftreten.
Die Asanas werden in einem langsamen Tempo ausgeführt und für einige Atemzüge gehalten, wodurch Hatha eine starke Verbindung zwischen Körper und Geist schafft und die körperliche und mentale Balance fördert.
Vinyasa Yoga (angepasst): Vinyasa Yoga ist normalerweise ein dynamischerer Stil, aber eine angepasste, sanfte Version kann ebenfalls hilfreich sein, durch fließende Bewegungen und leichtes Schwitzen die Lymphzirkulation zu fördern. Eine sanfte Vinyasa-Klasse kann dich dabei unterstützen, in Bewegung zu bleiben und den Kreislauf anzuregen, ohne das Gewebe zu stark zu belasten.
Wichtig hierbei ist, übermäßig fordernde Sequenzen zu vermeiden, die dich stark überhitzen oder den Lymphabfluss behindern könnten. Einfache Varianten von Asanas mit Pausen und Zeit für Regeneration sind hier oft effektiver, als zu fordernde oder fortgeschrittene Positionen.
Probiere es aus und spüre den Unterschied
Entdecke, wie positiv sich die Yoga-Praxis auf dein Wohlbefinden und den Lymphfluss auswirken kann. Schon wenige Minuten täglich, bewusst mit deinem Atem und Körper verbunden, können einen Unterschied machen: Schwellungen verringern, Verspannungen lösen und das Gefühl von Leichtigkeit und Entlastung schenken. Nimm dir die Zeit, achtsam zu praktizieren und deinem Körper die Unterstützung zu geben, die er verdient – für einen gesunden, entspannten und vitalen Alltag!
Über die Autorin: Barbara ist unsere Brand Managerin bei Venen Engel und zusätzlich zertifizierte Yogalehrerin. In ihren Hatha-inspirierten Stunden begleitet sie die Teilnehmerinnen auf ihrem Weg zu körperlicher und geistiger Balance sowie ganzheitlichem Wohlbefinden. Mit viel Achtsamkeit ermutigt sie ihre Schüler dabei, ihr eigenes Körperbewusstsein zu stärken und sich selbst besser wahrzunehmen.